Der Blick auf Bremerhavens unbekannte Kunstsammlung geht weiter. In einer umfassend neu gestalteten Ausstellung präsentiert der Kunstverein Bremerhaven im Kunstmuseum eine neue Auswahl von rund 100 Kunstwerken aus seiner rund 130-jährigen Sammlungsgeschichte. Vor zehn Jahren hatte der Verein erstmals Einblick in seine bis dahin noch nie gezeigte Kunstsammlung gewährt. Die Presse feierte die Ausstellung damals als ein „who is who“ der Kunstgeschichte. Allerdings war es keine kunsthistorisch chronologische Ausstellung. Zwar spannte sich der Bogen zeitlich mit Werken von Oswald Achenbach bis Franz Erhardt Walther von der spätromantischen Malerei des ausgehenden 19. bis zur Konzeptkunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, doch inhaltlich orientierte sich die Ausstellung in einem abwechslungsreichen Potpourri von Räumen, die einzelnen Künstlerinnen, Künstlern oder Gruppen gewidmet waren, eher an den wegweisenden Ausstellungen, die in Bremerhaven in der Kunsthalle oder im Kabinett für aktuelle Kunst gezeigt wurden. In diesem Kontext wirft die Ausstellung im Kunstmuseum auch ein Licht auf einen kaum wahrgenommenen Aspekt der Bremerhavener Kulturgeschichte, nämlich die Tradition wegweisender Ausstellungen jenseits der klassischen Kunstmetropolen.