Spring ! Kunstfrühling 2009
Zum sechsten Mal veranstaltet der Bremer Verband Bildender Künstlerinnen und Künstler den Bremer Kunstfrühling. In diesem Jahr geht die Veranstaltung über den bisherigen Rahmen hinaus. Erstmals werden Künstlerinnen und Künstler, Galerien, Kunstvereine und Museen aus der gesamten Metropolregion Bremen – Oldenburg und darüber hinaus vertreten sein. Der Kunstverein Bremerhaven von 1886 ist ebenfalls dabei. Mit der Video-Arbeit „Monochrom Edit (Red)“ der Künstlerin Ceal Floyer aus dem Jahr 1998 verweist er auf seine Sammlung und das Kunstmuseum. Gezeigt wird der Bremer Kunstfrühling in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bremer Hauptbahnhof in der ehemaligen Gleishalle des Güterbahnhofs, Beim Handelsmuseum 9, täglich von 11 bis 20 Uhr.
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Ceal Floyer, geb. 1968 in Karachi, Pakistan, hat in Bremerhaven bereits mehrfach im Kabinett für aktuelle Kunst ausgestellt. Im Jahr 2005 war sie Stipendiatin des Vereins KUNST & NUTZEN in Bremerhaven. Der Kunstverein Bremerhaven verfügt über eine Reihe von Arbeiten der Künstlerin, die im Jahr 2007 den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst erhalten hat.
Zum Verständnis ihrer Arbeiten vergleicht Ceal Floyer, die heute in Berlin lebt, Kunst mit dem Trojanischen Pferd: „Art is just a manifestation, a Trojan Horse, for ideas“. In ihren Videos, Installationen, Papierarbeiten und Skulpturen interessiert sie sich nicht etwa für die äußere Form, sondern für das nichtsichtbare, verborgene Potential, das Unausgesprochene. Durch extreme Reduktion entziehen sich ihre Arbeiten einem materialistischen Kunstbegriff und vermitteln sich nicht in erster Linie über das was sichtbar und greifbar ist. Mit einem nüchternen Blick auf die Realität und dessen Verzerrung ins Absurde, wecken ihre Arbeiten Assoziationen, die gleichzeitig irritiert werden.
In road movies, wie „Butterfly Effect“ oder „Monochrome Edit (Red)“, schneidet Ceal Floyer einerseits den lebendigen Autoverkehr aus dem Bild heraus, er ist nur noch akustisch wahrzunehmen, oder reduziert ihn andererseits auf rote Autos, welche in Endlosschleife immer wieder am Betrachter vorbeirauschen. Mit diesen, aus unbedeutend, alltäglichen Szenerien, ausgeklügelt und vereinfachten Bildern, schafft Floyer Zeit und Raum für physische und konzeptuelle Teilnahme, inszeniert Begegnungen, die auf dem Wiedererkennungseffekt oder der Erwartungshaltung basieren, dann aber subtil gebrochen werden, um Zweideutigkeit und Verunsicherung in der Wahrnehmung, aber auch Prozesse des Entdeckens und Verstehens auszulösen.