50 JAHRE KUNSTHALLE BREMERHAVEN
JUBILÄUMSFEIER
Bremerhavens „neue“ Kunsthalle wird 50 Jahre alt! Die „neue“ wohlgemerkt. Bremerhavens erste Kunsthalle zählt schon über 100 Jahre. Gleichwohl, auch 50 Jahre sind ein beachtliches Alter für ein neues Gebäude und deswegen lädt der Kunstverein Bremerhaven am Sonntag, den 7. September ab 11 Uhr zu einem Sommerbrunch mit Livemusik von Jörg Seidel in das Jubiläumsgebäude ein.
Als die neue Kunsthalle im September 1964 eröffnet wurde, markierte sie gemeinsam mit der neuen Karstadt Filiale das Ende des Wiederaufbaus in Bremerhaven. Noch waren nicht alle Wunden des Zweiten Weltkrieges beseitigt, doch nach Jahren der Entbehrung orientierte sich die Nachkriegsgesellschaft im zarten Wohlstand der Wirtschaftswunderjahre an neuen Zielen. Die Kunsthalle entwickelte sich dafür zu einem idealen Ort. In den Ausstellungen der Kunst des 19., des 20. und später auch des 21. Jahrhunderts trafen im Obergeschoss sowie im Erdgeschoss, im Kabinett für aktuelle Kunst, traditionelle und avantgardistische Ausdrucksformen aufeinander. Hier ergaben sich kontroverse Auseinandersetzungen. Die Kunsthalle bildete das Einfallstor für die internationale zeitgenössische Kunst in Bremerhaven. Als Ausstellungsort mit dem Kunsthallenbistro wurde sie zum Bezugspunkt einer gesellschaftskritischen Generation, die im Rückblick als 68er bezeichnet werden kann, sowie für alle weiteren liberalen Geistes- und Kunstströmungen bis in die Gegenwart, ein Diskussionsforum nicht zuletzt auch immer wieder für die Kulturpolitik in Bremerhaven.
Doch die Zeit hat ihre Alterungsspuren hinterlassen. Die Haus- und Klimatechnik ist nicht mehr zeitgemäß. Steigende Energiekosten erfordern ebenfalls Sanierungen, so dass der Kunstverein in seinem alten Haus vor neuen finanziellen Herausforderungen steht. Über diese Herausforderungen, aber auch über die architektonischen Besonderheiten der Kunsthalle sowie ihre Entstehungsgeschichte informieren am 7. September zwischen 11 und 14 Uhr Herr Heinfried Becker vom „energiekonsens“ Bremerhaven sowie der Architekten Jürgen Grube. Dazu gibt es bei Livemusik der 1960er Jahre einen atmosphärischen Eindruck von der ersten Ausstellung sowie einen multimedialen Rückblick auf die weiteren Kunstausstellungen bis in die Gegenwart.