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20. September bis 8. November 2009

SIBYLLE SPRINGER
GLEAM

Unter dem Titel „Gleam“ zeigt der Kunstverein Bremerhaven aktuelle Arbeiten der Malerin Sibylle Springer. In Bremerhaven ist Sibylle Springer (geb. 1975) keine Unbekannte. Bereits im Jahr 2002 nahm sie als Studentin an der Ausstellung „Klasse. Karin Kneffel“ in der Kunsthalle teil. Zwei Jahre später hatte die damalige Absolventin der Hochschule für Künste in Bremen zusammen mit Patricia Lambertus eine Ausstellung im Verwaltungsgebäude eines lokalen Energieanbieters, die vom Kunstverein kuratiert wurde. Jetzt folgt eine Einzelausstellung in der Kunsthalle um die jüngste Entwicklung dieser jungen Malerin zu dokumentieren, die unter anderem im Jahr 2008 mit dem hoch angesehenen Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium ausgezeichnet worden ist.

In der Ausstellungsankündigung des Kunstmagazins „artist“ heißt es: „Ihr gelingt es mit malerischen Mitteln Zwischenzustände einzufrieren, Schwebezustände und Ambivalenzen zu erzeugen. Figuren scheinen gleichermaßen zu schweben wie zu fallen, Räume sich zu öffnen und zu verschließen. Ihre aktuellen Arbeiten knüpfen an frühere Werkgruppen an und setzen gleichermaßen neue Akzente. Insbesondere die während eines DAAD – Stipendiums gewonnenen Eindrücke und Erfahrungen in der Weltmetropole New York haben Spuren in ihrem Werk hinterlassen.“

Dort führte unter anderem die alltägliche Fahrt mit der U-Bahn zu neuen Bildideen:
 „Während nächtlicher Fahrten in der U-Bahn passierte man häufig Tunnel, in denen Reparaturen vorgenommen wurden. Der Zug fuhr sehr langsam und als neugieriger Fahrgast konnte ich in den punktuell beleuchteten Schächten entdecken, dass die Tunnel vollständig bemalt zu sein schienen. Prächtige Graffiti, womöglich uralte wie auch brandneue Zeichen waren für Bruchteile von Momenten zu sehen, bevor wieder alles von der Dunkelheit verschluckt wurde.“

Das flüchtige Erlebnis der vorüberhuschenden, aufleuchtenden Graffitis thematisiert die Künstlerin in der Serie der so genannten „underground paintings“. In diesem Werksatz stehen die Graffitis im Unterschied zu den schwebenden Personen früherer Bilder indes nicht mehr als erkennbares Motiv im Bildmittelpunkt: „Die neuen Arbeiten loten das Verhältnis von Abstraktion und Gegenständlichkeit, von Farbraum und realer Architektur neu aus. Mal finden diese beiden zentralen Elemente eine Balance, mal überwiegen gegenständliche Relikte, mal abstrakte Farbschlieren. Weder bilden ihre Arbeiten Realität unmittelbar ab, noch erschöpfen sie sich in einem bloß formalen Umgang mit Farbe, Fläche und Form.“ (artist)

Mit ihren aktuellen Arbeiten befindet sich Sibylle Springer somit auf einer spannenden Gratwanderung zwischen Realismus und Abstraktion, die für den Besucher vielfältige Bildeindrücke eröffnet.
 

Telefon: 0471 46838
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