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16. August bis 13. September 2009

ANDREW KERR

Manchmal sind es gerade die zurückhaltenden Kunstwerke, die unsere Aufmerksamkeit erregen. So ist es auch bei den Arbeiten des schottischen Künstlers Andrew Kerr. Ruhig, schlicht und handwerklich präzise gearbeitet ist ihnen jede Effekthascherei fremd. Diese Zurückhaltung wirkt ungewöhnlich im schnelllebigen Kunstbetrieb und angenehm in unserer reizüberfluteten Welt. Interessanterweise fallen seine Arbeiten im Messe- oder Ausstellungskontext dennoch ins Auge. Das liegt an ihrer Präsenz. Unabhängig davon, ob es sich um eine zarte Kohlezeichnung, Collagen, Gemälde oder Skulpturen handelt, wie selbstverständlich besetzen die Werke den ihnen zugedachten Raum. In dieser Raumwirkung zeigt sich nicht nur die Qualität des einzelnen Werkes, sondern auch die raumbezogene Ausstellungsplanung des jungen Schotten, geb. 1977, aus Glasgow.

Andrew Kerr kommt von der Bildhauerei, was sich nicht nur in seinen perfekt ins Blatt gesetzten Zeichnungen widerspiegelt, sondern eben auch in seiner feinen Ausrichtung auf die Raumwirkung seiner Werke. Hierbei handelt es sich jedoch nur um einen Aspekt seiner Arbeit. Genauso fragend, wie er den Raumbezug seiner Arbeiten zur Diskussion stellt, lotet Andrew Kerr die Möglichkeiten und Wirkungen der von ihm verwendeten unterschiedlichen Techniken und Materialien aus. Spuren des Arbeitsprozesses und Fragmentarisches sind mitunter deutlich sichtbar. Jedoch stellt sich die Frage, ob es sich hierbei noch um die Suche eines jungen Künstlers nach seiner bevorzugten Technik handelt? Möglichweise ist dies bereits die Arbeitsweise einer jüngeren Künstlergeneration, die sich virtuos des kunsthistorischen Kanons an Materialien und Techniken bedient, den sie undogmatisch ausprobiert, dabei hinterfragt und so zu aktualisieren und weiterentwickeln sucht.

In der Kunsthalle Bremerhaven besteht die Möglichkeit dieser Frage nachzugehen. Bei der Ausstellung des Kunstvereins Bremerhaven handelt es sich um die erste größere Einzelausstellung des Künstlers außerhalb der ihn vertretenden Galerien.

Telefon: 0471 46838
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