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19. August bis 7. Oktober 2018

NICHOLAS CHARDON

DIE GEOMETRISCHE INTUITION

Der Kunstverein Bremerhaven freut sich, in einer umfangreichen Einzelausstellung neue Arbeiten des in Paris lebenden Künstlers Nicolas Chardon (*1974) in Bremerhaven zeigen zu können.

In Gruppenausstellungen ­– im Ludwig Forum, Aachen oder im Marta, Herford – vertreten, werden seine Arbeiten kuratorisch stets bemüht, die historische Avantgarde aufzuarbeiten. Unweigerlich erinnern Chardons großformatige Malereien an Werke der Geometrischen Abstraktion oder der Konkreten Kunst. Genealogisch unterbrochen wird dieser Vergleich durch die ihnen innewohnende Suche, die Intuition für eine andere Anordnung, welche die Geometrie in Frage stellt.

Das Feld der geometrisch-abstrakten Malerei ist, par excellence, das der Perfektion der Formen: Geradheit der Linien, Genauigkeit der Winkel – aber was passiert, wenn die Leinwand diese klaren Figuren nicht mehr zulässt? Die Originalität der Arbeit von Nicolas Chardon liegt in der Verwendung einer gerasterten Leinwand. Erst nach dem Aufbringen des Rasters wird der Leinenstoff auf den Keilrahmen gespannt. Durch die Spannung der Klammern entstehen Verzerrungen im Raster. In diese neue, sich windende Struktur trägt Nicolas Chardon Figuren ein, die mit dem Raster ihre geometrische Form verlieren – sie werden zu Gefangenen der Struktur. Die unregelmäßigen Formen sind ebenso logisch wie nachvollziehbar und entziehen sich doch der Geometrie.

So stellt die Leinwand nicht mehr eine freie offene Fläche dar, die den Künstler einlädt, seine Phantasie in sie einzubringen. Sie wird zum ordnenden Werkzeug.

Wie qualifiziert man diese Quadrate, die eigentlich Vierecke sind? Wie begreift man den Raum, den die Leinwand zum Vorschein bringt? Welche verborgenen Bedeutungen sind noch im Wort "Abstraktion" enthalten? Die Ausstellung in der Kunsthalle ermöglicht es, die ununterbrochene Bewegung zwischen Konzeption, Statement und der materiellen Tatsache der Malerei zu erleben.

 

Auswahl  Ausstellungen:

2018 Le Modèle, Galerie Jean Brolly, Paris (solo); Water Yump, Museum Tinguely, Basel (Gruppe) 

2017 Revolution in Rotgelbblau, Marta Herford (Gruppe); The multiple versus series versus a unique work, Galerie van Gelder, Amsterdam (Gruppe) 

2016 We always turn our backs to the setting sun, Chiso Gallery, Kyoto (Gruppe); Dystotal, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen (Gruppe); TABLEAU / MEUBLE, mit Karina Bisch, Galerie Bouvier Le Ny, Paris; Nouveaux standards, Galerie Jean Brolly, Paris (solo)

 

Zur Ausstellung erscheint eine Edition des Künstlers.

 

Mit der freundlichen Unterstützung des Bureau des arts plastiques des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur.
https://www.institutfrancais.de/kultur/kunst-architektur

 

Telefon: 0471 46838
Allgemeine Informationen