Ich bin Anni, 22 Jahre alt und der Großteil meines Lebens spielte sich schon immer in Bremerhaven ab. Normalerweise leite ich dienstags den Kinderkurs in unserem Atelier in der Goethestraße. Dort bieten wir Anregungen und kreativen Freiraum für junge Künstler, stellen Material zur Verfügung und präsentieren entstandene Werke.
Willkommen ist jeder junge, kreative Kopf, der auf der Straße vorbei läuft.
Das Atelier ist leider zurzeit geschlossen, aufgrund der noch aktuellen Lage rund um COVID-19. Trotzdem wollen wir euch online Anregungen bieten, in dieser neuen Zeit , Kunst mit anderen Augen zu betrachten. Ich habe mir deshalb überlegt, euch Kindern, euch Familien und euch Menschen, die jetzt hauptsächlich zuhause bleiben müssen, Bremerhaven von einer anderen Seite zu zeigen, von meiner Seite: Der Seite der Kunst.
Ja gut, eigentlich soll man zuhause bleiben…
Aber manchmal muss man einfach raus an die Luft und was anderes sehen! Also Kinder, packt eure Eltern ein, haltet Abstand zu anderen Spaziergängern und schaut euch ein bisschen in BHV um. Ich präsentiere euch BHVs öffentliche Kunst! Beginnen werde ich im Süden von Bremerhaven und arbeite mich dann unsystematisch nach oben durch. Also wenn ihr Lust habt, begleitet mich!
Heute fahren wir mal wieder in Richtung Innenstadt.
In Bremerhaven Mitte lauft ihr über die Geestebrücke in die Fährstraße. Am Wasser findet ihr dort eine kleine Parkanlage, wo sich früher ein Dock der Wencke-Werft (ebenfalls interessant sich anzuschauen) befand. Außerdem ist dort die Villa Seebeck, ein bekanntes
Restaurant in Bremerhaven. Wenn ihr nun am Wasser hinter die Seebeck Villa lauft, fällt euch sofort unser heutiges Kunstwerk auf.
Ein Seeadler aus Bronze in Originalgröße, der auf einem Steinsockel sitzt und einen Fisch in seinen Klauen hält. Zu meiner Verwunderung muss ich sagen, dass mir diese Skulptur noch nie aufgefallen ist. Meine Mama und ich haben sie durch Zufall bei Recherchen für diesen Blog gefunden und ich musste sie daraufhin natürlich sofort live ansehen.
Ebenfalls interessant zu erwähnen ist der Künstler Gerhard Marcks, ein deutscher Bildhauer und Grafiker. Er schuf diese Skulptur des Seeadlers, die zwei Jahre nach seinem Tod im Jahr 1983 ihren Platz in Bremerhaven gefunden hat. Doch er ist nicht nur der Name hinter
diesem Bronze Adler, sondern auch der Künstler, der die bekannte Skulptur der Bremer Stadtmusikanten, die neben dem Bremer Rathaus stehen, schuf.
Wenn ihr also mal in Bremen spazieren geht, schaut doch euch auch die Bremer Stadtmusikanten an und denkt dabei an den kleinen Bruder, den Bronze Seeadler.
Heute möchte ich Euch nochmal einladen, um mit mir im Fischereihafen spazieren zu gehen.
Letzte Woche habe ich euch die Hein-Mück-Figuren in Bremerhaven vorgestellt, von der sich eine vor dem Fischgeschäft Fiedler befindet. Doch wenn ihr die kleine Meile mit ihren Geschäften einmal langschlendert, wird euch noch einiges mehr an interessanten Werken auffallen. Neben einer Statue von Poseidon oder Neptun, je nachdem welcher Mythologie man folgt, dem Gott des Meeres und einer Gruppe von Seehunden aus Stein, findet ihr auch zahlreiche Malereien an Geschäften.
Außerdem könnt ihr ein paar Galionsfiguren aus der Nähe betrachten. Galionsfiguren findet ihr hauptsächlich am Bug von alten Segelschiffen. Es sind kunstvolle Holzschnitzereien, die meistens Frauenkörper darstellen und lackiert wurden, damit ihnen die raue See nichts anhaben kann. Zudem ranken sich viele Mythen um diese Schiffsfiguren. Im Fischereihafen sind einige von ihnen neben Eingängen von Geschäften angebracht und ihr könnt diese Figuren aus der Nähe betrachten.
Und wer weiß, vielleicht habt ihr ja gerade Glück und im Hafen liegt ein altes Segelschiff mit einer echten Galionsfigur.
Heute war ich in Bremerhaven auf der Suche nach Hein Mück. Euch sind doch bestimmt auch schon die ca. 140 cm großen, meist bunt bemalten Kunststoff-Figuren, die hauptsächlich vor bekannten Firmen im Ort stehen, aufgefallen. Sie zeigen die Kultfigur Hein Mück und tauchen seit 2010 überall in Bremerhaven auf.
Die Idee hinter dieser Aktion war, Bremerhaven eine Art Maskottchen zu geben. Vier Studentinnen der Hochschule Bremerhaven dachten sich damals, Berlin hat seinen Bären, Bremen die Bremer Stadtmusikanten, was würde wohl zu Bremerhaven passen?
Bei einer Umfrage kam daraufhin der alte Seemann Hein Mück zur Sprache. Seit den 1930er Jahren bekannt und viel besungen, ist Hein Mück zu einer Legende in unserer Hafenstadt geworden. Seine endgültige Optik bekam Hein Mück von der Künstlerin Sybille Harder aus Dorum. Produziert werden die Statuen seither von den Bremerhavener Elbe-Weser-Werkstätten und können von Firmen sowie von Privatpersonen erworben und bemalt werden. Die beiden Figuren, die ich euch fotografiert habe, findet ihr im Fischereihafen vor dem Fischgeschäft Fiedler und vor der Touristeninformation in der Hermann-Henrich-Straße hinter dem Klimahaus.
Heute nehme ich Euch noch mal mit nach Wulsdorf, in meinen Heimat Stadtteil, um euch eine weitere swb Aktion zu zeigen. Denn die swb schreibt nicht nur Kunstprojekte für große Künstler aus, sondern auch unsere kleinen Künstler können ihr Talent zeigen.
Einmal im Jahr gibt die swb-Stromkästen in ganz Bremerhaven frei, damit sie von Kindern bemalt werden können. Jedes Jahr werden die Kästen zu einem anderen Thema bemalt und die besten Ergebnisse werden sogar mit Präsenten ausgezeichnet.
Auch mit dabei ist der Ökofrosch, das Maskottchen der swb Kindermalaktionen. Zu sehen sind heute zwei Stromkästen vergangener Aktionen, die meine Mutter mit Kindern der Alt-Wulsdorfer Schule bemalt hat. Den roten Stromkasten findet ihr direkt an der Schule, Kreuzung Bremerstaße/Sandbredenstraße.
Das Thema damals war: Was kann man tun, um Strom zu sparen?
Den blauen Kasten mit dem Motto ein Blick in die Zukunft findet ihr in der Lindenallee. Beide Stromkästen sowie vier weitere Kästen, die meine Mama mit Kindern aus der Kita Mäuse vom Kampacker bemalt hat, landeten immer unter den drei Bestplatzierten und die Kinder wurden nach Bremen zur Preisverleihung eingeladen, um Präsente für die jeweiligen Einrichtungen entgegenzunehmen. Leider sind in Wulsdorf nur die beiden Kästen übriggeblieben, an denen meine Mutter beteiligt war. Die andern Kästen sind über die Jahre von der swb erneuert worden. Doch meine Mama und ihr junges Künstlerteam sind nicht die einzigen in Bremerhaven, die ihre Spuren für die swb hinterlassen haben. Also haltet die Augen auf, wenn ihr in Bremerhaven an Stromkästen vorbeispaziert.
Seit ein paar Monaten kann man am Ende der Kennedybrücke, wenn man in Richtung Innenstadt fährt, einen ganz besonderen Gaskasten der swb bewundern.
Er wurde mit Sprühfarben bemalt und nun sieht man auf ihm ein Hafenmotiv bei Abenddämmerung. Durch die Sprühtechnik und die Farbgebung hat unser Auge sogar das Gefühl, der Kasten würde leuchten.
Durch Zufall war ich sogar vor Ort, als der Kasten bemalt wurde und habe einige Minuten dem Künstler zugesehen. Doch leider war ich mit den Gedanken schon woanders, weshalb ich nicht vor Ort nachgefragt habe, was es mit dieser Aktion auf sich hat. Über Instagram hab ich dann zum Glück die Organisatoren und Künstler gefunden sowie kontaktiert und habe Antworten auf meine Fragen bekommen. Die gesamte Aktion wurde von der swb angeboten und beinhaltet insgesamt vier Gasverteilerkästen. Organisiert hat die Sache das Team von HoodTraining aus Bremen, die mit den Künstlern von MakeItBright zusammenarbeiten und die letztendlich die Kästen bemalt haben.
Eine sehr gute Sache, wie ich finde, weshalb ich sie euch gerne vorstellen wollte. Für den nächsten Spaziergang heißt es also etwas mehr Zeit einzuplanen und alle vier Kästen der Aktion zu finden. Es lohnt sich!
Unser heutiges Ausflugsziel ist Bremerhavens Richtfunkmast, der nur umgangssprachlich “Radarturm” von den Bremerhavenern genannt wird.
Seit meiner Kindheit besitzt der Radarturm eine Lichtinstallation mit verschiedenen Farben, die abends den Turm bunt erleuchten.
Für den Radarturm zuständig ist die Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter/Neuer Hafen. In dem Zeitraum von 2001 bis 2009 lief ein Projekt, um das Gebiet rund um den Alten und Neuen Hafen zu erneuern und für Touristen, aber auch für die Bürger aus Bremerhaven ansprechender zu gestalten. Dieses Projekt wurde geleitet von den Stadtplanern LATZ+Partner. 2006 gewannen sie mit ihrer Installation sogar den IIDA Int. Illumination Design Award of Merit. Zudem gehört zu der Installation nicht nur die Beleuchtung des Radarturms, sondern auch die Wegbeleuchtung an der Promenade entlang des Museumshafens.
Gerade in der dunklen Jahreszeit kommt die gesamte Lichtinstallation besonders gut zur Geltung und nebenbei habe ich sogar bemerkt, dass auch das Schifffahrtsmuseum ganz aktuell einiges an Beleuchtung zu bieten hat.
Heute nehme ich euch mit in den Hafen und da es immer früher dunkel wird, müsst ihr nicht wirklich einen nächtlichen Spaziergang machen. Obwohl ich das Ambiente im nächtlichen Hafen wirklich empfehlen kann. Aber zurück zum Thema. In einem vorherigen Beitrag habe ich euch über Kunst in der Natur informiert und darauf hingewiesen, euer Auge für die Umwelt zu öffnen. Deshalb ist der Hafen im Dunkeln immer einen Besuch wert. Tausende von leuchtenden Lichtern geben einem das Gefühl, der Sternenhimmel wäre für einen kurzen Moment ganz nah. Über den Hafen am Tag lässt sich optisch viel diskutieren, doch ich bin mir sicher, dass jede*r der/die einmal Nachts über den Hafen geblickt hat, sich für einen Moment ganz still fühlt.
Außerdem, diejenigen unter euch, die gerne Fotos machen, können mit dem Hafen bei Nacht bestimmt viel rumexperimentieren.
Heute sind wir nochmal in Grünhöfe unterwegs.
Wie schon angekündigt befindet sich das aktuelle Kunstwerk in der Nähe vom “UFO”.
Genau gegenüber, neben dem Gebäude vom DLZ Grünhöfe, findet ihr den “Zwergenbaum”.
So heißt das Werk der Schüler und Schülerinnen, der Immanuel-Kant-Schule, das dort seit 2011 zum begutachten steht. Zu sehen sind ca. 38 Gartenzwerge (wenn ich mich nicht verzählt habe), in den Farben grün, gelb und rot, die auf einem Baumstamm platziert wurden und alle in die selbe Richtung laufen. Übersehen kann man dieses Kunstwerk eigentlich nicht, denn wer könnte an so einer Parade vorbeilaufen, ohne sich zu fragen, wo diese kleinen Zwerge wohl hinwollen?
Entstanden ist dieses Kunstwerk übrigens zwei Jahre zuvor, im Rahmen eines Medienprojekts, der Medienwerkstatt der Immanuel-Kant-Schule und dem Künstler Ottmar Hörl. 2009 lief dieses Projekt unter dem Titel “Zwergenaufstand in Grünhöfe” und wer das damalige Ergebnis ebenfalls sehen möchte, kann es auf YouTube finden: https://www.youtube.com/watch?v=rTbGLHTnqpA
In Grünhöfe ist also einiges los, deshalb schaut gerne mal dort vorbei.
Ich glaube dieses unbekannte Flugobjekt ist wohl das bekannteste in ganz Bremerhaven. In Grünhöfe findet ihr genau gegenüber von den GEWOBA-Wohnblocks 2A-2B das besagte Ufo samt Landebahn.
Es hat ein Durchmesser von ca. fünf Metern, weshalb man es eigentlich nicht übersehen kann, und wurde aus Aluminium gefertigt.
Der Künstler hinter diesem unbekannten Flugobjekt heißt Ekkehard Homann und ist ein deutscher Steinmetz und Bildhauer. Er fertigte das Ufo damals für die GEWOBA an, die es in Grünhöfe platzierte. Inzwischen ist dieses Ufo dort ein richtiges Wahrzeichen geworden. Als Kind fand ich dieses Werk äußerst merkwürdig und ich glaube alle Kinder, die in Bremerhaven aufgewachsen sind, haben sich schon mal gefragt, ob nicht vielleicht wirklich Aliens dort gelandet sind. Heute muss ich schmunzeln, wenn ich dieses Ufo sehe und finde, dass es eine sehr interessante künstlerische Arbeit ist.
Also macht euch doch beim nächsten Spaziergang selbst ein Bild von diesem unbekannten Flugobjekt und wenn ihr aufmerksam seid, findet ihr auch schon das nächste Kunstwerk ganz in der Nähe, das ich euch nächste Woche präsentieren möchte.
Heute nehme ich euch mit in den Fischereihafen, denn endlich habe ich etwas von Nahem betrachtet, das ich mir schon seit einer gefühlten Ewigkeit, näher anschauen wollte.
Denn über den Eingängen, der ehemaligen Fischgeschäfte, an der Straße Am Lunedeich, ungefähr Ecke Heringstraße, findet ihr kleine Keramikarbeiten. Diese Keramikreliefs zeigen verschiedene Fischarten aus dem Nordatlantik, in Unterwasserszenen und sind mit bunter Farbe anlackiert. Der Worpsweder Künstler Willi Ohler, ist der kreative Kopf hinter diesen maritimen Arbeiten. Als man 1939 mit dem Bau der Halle XIV begann, legte man schnell Wert auf eine ansehnliche Optik. Vor Allem über den Eingängen der Fischhändler wurde auf einen ansprechenden Stil geachtet, um potentielle Kunden anzulocken.
Heute stehen die meisten Fischhallen jedoch leer oder werden anderweitig genutzt. Den Keramikreliefs sieht man ihr Alter jedoch nicht an. Sie leuchten immer noch in bunten Farben. Leider ist es schwierig, diese Schönheit, auf einem Foto festzuhalten, deshalb empfehle ich euch, an einem ruhigen Sonntag, ein mal die Straße lang zu laufen und den Freiluft Galerie Walk zu genießen.
Da der Tag des Grusels vor der Tür steht, zeige ich euch heute doch noch ein Kunstwerk aus dem Stadtpark Speckenbüttel.
Ich habe es “Waldgeister” getauft, da ich euch leider nicht viel zu diesem Werk sagen kann.
Zu sehen sind acht Holzschnitzereien aus Baumstämmen. Zwei von ihnen sehen, vor allem von weitem und in der Dämmerung, aus wie am Waldrand stehende Gestalten.
Ich gebe zu, dass ich mich ein wenig gegruselt habe, als ich diese Stämme auf dem Rückweg vom Bootsverleih entdeckt habe. Trotzdem war ich sofort fasziniert von dieser Zusammenstellung auf dem kleinen Hügel und musste sie sofort näher betrachten. Ihr findet diese Werk an der Ecke Marschenhausweg in Speckenbüttel, auf der rechten Seite. Links geht es wie erwähnt zum Bootsverleih.
Vielleicht habe ich nun ja eure Neugierde geweckt und ihr habt Lust an Halloween einen Spaziergang zu diesen Gestalten zu machen.
Da im Moment noch Ferien sind, war ich in Bremerhaven mal wieder auf Erkundungstour.
Natürlich war ich wie immer auch auf der Suche nach öffentlicher Kunst für diesen Blog und daher führte mein Weg mich dieses Mal in den Stadtpark Speckenbüttel.
Auf meiner Suche nach etwas Interessantem über das es sich zu schreiben lohnt bin ich dort ein bisschen umher gewandert und habe auch ein paar Objekte gefunden, die von Menschenhand erschaffen wurden. Doch der Speckenbüttler Park ist kein Park, der sich auf Kunst spezialisiert hat. Man stolpert zwar über ein paar ansprechende Werke, doch mir ist etwas Besonders aufgefallen über das ich bisher noch gar nicht geschrieben habe: die Natur.
Der Stadtpark Speckenbüttel ist geprägt von altem Baumbestand. Alte Bäume wachsen über die Zeit oftmals so verworren, dass sie richtige Skulpturen darstellen und besonders in der herbstlichen Abenddämmerung werden wir schnell getäuscht und vermuten unheimliche Gebilde hinter knorrigen Bäumen.
Die Natur lädt uns oft genug ein sie zu betrachten und zu bewundern. Vom knallroten Sonnenuntergang, bis hin zum Muster eines Schmetterlings ist die Natur ein Künstler.
Also geht raus in den Park oder in den Garten und haltet ausschau nach Mutter Natur, dem größten Künstler der Welt!
Heute sind wir noch einmal am Holzhafen in Bremerhaven.
Wie ich in dem Beitrag zu der Skulptur Mutter und Kind schon erwähnt habe, ist der Holzhafen kein Ort, an dem ich oft bin. Jedoch ist das heutige Werk so riesig, dass man es kaum übersehen kann, wenn man mit dem Bus oder dem Auto in die Innenstadt möchte.
Die Memento maris ist eine Großplastik, erschaffen von dem deutschen Bildhauer Gerhart Schreiter. Seit 1968 steht die 15 Meter hohe Plastik aus Beton und Stahl in einer Grünanlage auf der Ostseite des Elbinger Platzes. In den 60er Jahren organisierte die Bürgergemeinschaft Unser schönes Bremerhaven einen Wettbewerb mit dem Ziel, eine Plastik zu finden, die als Orientierung in Geestemünde dienen sollte und gleichzeitig eine Verbindung zu Bremerhavens Verbundenheit mit dem Meer herstellen sollte, den Schreiter mit seiner Arbeit gewann.
Der obere Teil der Plastik soll daher an Teile eines Schiffes erinnern, wie z.B. kreisrunde Bullaugen, das Heck eines Schiffes und die langen Eisenstangen, ähnlich wie Masten eines Segelschiffes. Interessant zu wissen wäre auch noch, dass an den drei Eisenstangen eigentlich weitere Elemente aus Eisen befestigt waren, die sie wie Fahnen im Wind bewegten. Über die Jahre haben diese dem Wind nicht standgehalten und wurden bis heute leider nicht erneuert.
Ich für meinen Teil fahre jetzt jedoch nicht mehr ratlos an diesem Kunstwerk vorbei und nun liegt es wieder an euch, euch ein eigenes Bild von diesem Werk zu machen und es einmal zu besuchen.
Heute möchte ich ein bisschen Werbung für uns machen.
Denn seit den Sommerferien findet, unter besonderen Corona Bedingungen, wieder unser Kunstkurs im Atelier Goethe45 statt.
Seit 2013 werden in dem Atelier in der Goethestraße offene Kunstkurse für jung und alt organisiert. Derzeit läuft unser Kurs “Schere-Stein-Papier-Pinsel” immer dienstags und donnerstags von 16-18 Uhr. Willkommen sind Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 Jahren. Die Besonderheit der Kurse liegt eigentlich in ihrem offenen Charakter. Unsere Tür steht offen und wir bieten Möglichkeiten sich kreativ auszutoben und stehen für Anregungen zur Seite. Wir sind nicht ergebnisorientiert, freuen uns jedoch über jedes Werk, das im Rahmen der Kurse entsteht und wir in Form von Ausstellungen im Atelier präsentieren können.
Auch besuchen wir mit unseren Kursen regelmäßig die Ausstellungen im Museum und in der Kunsthalle, um den Kindern so die Verbindung zu unserem Atelier und den Kunstausstellungen zu vermitteln.
Aufgrund der Corona Regelungen sind wir im Moment jedoch in der Offenheit etwas eingeschränkt. Zum Schutze aller bitten wir um Verständnis euch anzumelden, bevor ihr die Kurse besuchen könnt. Infos dazu findet ihr auf unserer Internetseite. Der Kurs ist jedoch weiterhin für alle gratis.
Wenn ihr euch also auch denkt, ich würde gerne selber den Pinsel in die Hand nehmen, dann meldet euch bei uns und kommt vorbei und wenn ihr einfach nur Lust habt, mal wieder spazieren zu gehen, dann schlendert doch durch die Goethestraße, hier gibt es noch viel mehr zu entdecken.
Heute geht es auf den Willy-Brandt-Platz, den findet ihr genau vor unserem Zoo am Meer in Bremerhaven Mitte. Lange Zeit war dieser schöne Ort, der sich genau am Wasser befindet, ungenutzte Fläche, bis im Jahr 2001 die Freiraumplanern Latz+Partner den Auftrag übernahmen etwas besonders aus dem Platz zu machen.
Das Team von Landschaftsarchitekten und Stadtplanern machten aus diesem Platz einen Treffpunkt für uns Bremerhavener und Besucher.
Wer diesen Platz genauer betrachtet kann auch allerhand riesige Fische erkennen, die mit weißer Markierungsfarbe auf den Asphalt gemalt wurden.
Eine Idee der Gestalter war es hierbei, dass man von weiter oben, z.B. von der Aussichtsplattform des Sail City Hotels, erkennen kann, dass die Fische zu einem Schwarm angeordnet sind. Die zweite Idee hinter der Gestaltung hängt mit dem Küstenschutz zusammen, denn in den Wintermonaten wird dieser Platz von Sturmfluten überschwemmt und die Fische sind für diesen Moment zurück im Meer.
Also ist es nun euch überlassen wie ihr die Fische betrachten wollt: begebt euch nach oben oder wartet auf die nächste Sturmflut und beobachtet wie die Fische im Wasser verschwinden.
Heute begeben wir uns noch einmal zurück nach Wulsdorf, denn durch einen abendlichen Spaziergang in meinem Heimat Stadtteil, habe ich mich wieder an ein Kunstwerk erinnert, das zu meiner Schulzeit, an der Paula Modersohn Schule, entstanden ist.
Nicht weit von der Schule an der Ecke Sandfahrel/Lüneburger Straße steht ein Werk aus Stahlplatten, zur Erinnerung an das russische Zwangsarbeiterinnenlager, welches sich dort von 1942-1944 befand.
Dieses Kunstwerk fertigten Schüler der Paula Modersohn Schule an, die damals einen Jahrgang über mir waren. Das Projekt, das hinter dieser Aktion stand, heißt: “Zivilcourage - Mut gegen Gewalt” und sollte unter anderem auf die furchtbaren Taten, des Nationalsozialismus aufmerksam machen.
Letztes Wochenende erst, hatte Bremerhaven wieder den “Tag des offenen Denkmals” und ich dachte, mit meinem aktuellen Beitrag, mache ich auch noch einmal aufmerksam - auf ein Stück Vergangenheit, das wir nicht vergessen sollten. Also geht raus in die Stadt, schaut euch Denk- und Mahnmäler an und sprecht mit Freunden, Bekannten oder Familie über die Vergangenheit.
Heute sind wir wieder in der Innenstadt unterwegs. Eigentlich fast genau in der Mitte der Fußgängerzone, findet ihr eine kleine Gruppe von Seehunden.
Ja, man traut vielleicht seinen Augen zuerst nicht, die Seehund Familie tummelt sich nämlich vergnügt in der Mitte der Stadt. Die Bronzeskulpturen, in der Preßburger Straße, wurden von dem Bildhauer und Maler Bernd Müller entworfen und leben dort schon seit meiner Kindheit. Der kleinste und vorderste Seehund, aus dieser Gruppe, ist sogar so beliebt, dass er auf Bremerhavener Postkarten abgebildet wird. Auch sonst sind diese Meerestiere ein beliebter Anlaufpunkt für Touristen, zum Fotos machen.
Echte Seehunde könnt ihr übrigens im Zoo am Meer genauer beobachten. Außerdem werden seit Kurzem immer wieder Seehunde in der Weser, bei uns im Hafen gesichtet. Doch wenn ihr gerade mal wieder in der Innenstadt unterwegs seid, besucht doch mal die lustige Seehund Familie vor Ort.
Heute begeben wir uns zurück in die Innenstadt von Bremerhaven, direkt neben das Kunstmuseum, denn genau neben dem Eingang der Theaterkasse vom Stadttheater steht eine Bronzestatue auf einem Steinsockel, die den Namen Am Meer trägt.
Waldemar Grzimek, ein deutscher Bildhauer, Zeichner und Holzschmied, ist der Künstler hinter dieser Statue, die dort schon eine ganze Weile steht.
Zu sehen ist eine sitzende Frau, die versucht ihre langen Haare aus dem Gesicht zu halten. Das Witzige und Interessante für mich an dieser Statue ist, dass ich genau weiß wie sie sich fühlt. Wenn man wie ich, als Mädchen mit langen Haaren am Meer aufwächst, macht man öfter lustige Verrenkungen, um sich die Haare aus dem Gesicht zu halten. Andererseits spürt man den Wind förmlich, wenn man vor der Statue steht und sie betrachtet wie ihr der Sturm durch die Haare fährt. Also nehmt euch doch mal vor an einem richtig windigen Tag die Statue zu besuchen und euch so richtig durchpusten zu lassen.
Diese niedliche Statue mit dem Titel Mutter und Kind findet ihr in Geestemünde auf der Nordseite vom Holzhafen. Der Holzhafen ist eigentlich kein Ort in Bremerhaven, an dem ich mich oft aufhalte, deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, als ich diese Statue nach einem Geburtstag dort in der Nähe entdeckt habe. Die Statue ist aus Bronze und wurde von dem Bildhauer Fritz Becker angefertigt. Seit 1969 laufen die Mutter und ihr Kind nun auf den Holzhafen zu und haben bestimmt schon einen Menge Veränderungen in Bremerhaven miterlebt. Ich persönlich finde die Mutter mit ihrem Kind hat etwas leichtes und sommerliches, wenn man sie betrachtet. Das Kind läuft voller Tatendrang an den Händen seiner Mutter auf den Holzhafen zu, während die Mutter achtsam die ersten Schritte ihres Kindes beobachtet und unterstützt.
Doch wie immer liegt es an euch selbst, was ihr von dieser Statue haltet. Deshalb besucht sie doch einfach mal selber!
Heute begeben wir uns wieder in einen Park. Aus dem Bürgerpark habe ich euch meine Lieblingsskulptur gezeigt, doch dieser Park ist einfach ein Gesamtkunstwerk, weshalb es mir schwer gefallen ist, mich auf eine Figur aus diesem Park festzulegen und ich euch einfach den gesamten Park präsentieren möchte.
Seit 96 Jahren gibt es diese kleine Parkidylle und ihr findet dort 50 Skulpturen umgeben von exotischen Pflanzen und altem Baumbestand. Im Frühjahr fällt einem zudem die Vielzahl an Vögeln und Enten auf, die dort ihre Jungen großziehen. Gegründet wurde der Park von den Gebrüdern Thiele. Der älteste Bruder Gustav hatte Größeres vor als immer nur kleine Gipsskulpturen in seiner Werkstatt zu modellieren. Er brauchte mehr Platz und so entstand die Idee, einen Kunstgarten anzulegen, der zu einem großen Park heranwuchs und so können wir bis heute die wunderbaren Skulpturen und die Parkanlage von Thieles Garten, der sich mitten in Leherheide befindet, bewundern.
Leider ist mir auch zu Ohren gekommen, dass dort vor kurzem Skulpturen beschädigt wurden, was ich sehr traurig finde, denn auch wenn es ein öffentlicher Park ist, solltet ihr immer daran denken: Irgendjemand hat sich einmal sehr viel Mühe gegeben die Kunstwerke zu erschaffen und ihr würdet es auch nicht gut finden, wenn jemand eure gemalten Bilder zerreißen würde. Also seid vorsichtig mit der öffentlichen Kunst, denn so können wir sie noch lange bewundern.
Heute zeige ich euch den Spot überhaupt, wenn man sich zu meiner Abizeit mit jemanden treffen wollte oder abgeholt werden musste: das Windspiel von Hein Sinken.
Hein Sinken war ein Bildhauer aus Berlin, der Ende der 60er Jahre immer häufiger Kunst schuf, die sich von Wind und Wetter beeinflussen lässt. Sinken war und ist immer noch ein weltweit bekannter Künstler, denn man findet seine Werke von Brasilien bis nach Berlin. Zudem ist interessant, dass man viele seiner Objekte vor Schulen findet, genau wie in Bremerhaven. Ihr findet Sinkens Windspiel genau vor der Bücherei der Geschwister Scholl Schule, an der Pestalozzistraße / Ecke Walter-Kolb-Weg. Die Konstruktion ist aus halben Stahlkugeln an drei Achsen errichtet und dreht sich im Wind. Jeder der zur Geschwister Scholl Schule gegangen ist, wird das Windspiel kennen und sich mindestens einmal mit jemanden dort verabredet haben. Wenn ihr Lust hab und das Windspiel von Hein Sinken noch nicht kennt, dann trefft euch doch mal dort mit einem Freund und beobachtet, wie die Halbkugeln sich im Wind drehen.
Heute möchte ich euch etwas zeigen, das eigentlich mehr ein Denkmal als ein Kunstwerk ist. Stellt euch einmal vor, ihr wollt ins Kino, euch den neusten Film ansehen. Was für Möglichkeiten habt ihr, dort hinzukommen? Wenn ihr nicht weit weg wohnt, könntet ihr laufen oder mit dem Fahrrad fahren. Vielleicht wollen eure Eltern den Film auch sehen und ihr fahrt mit dem Auto. Oder aber ihr stellt euch an die Bushaltestelle und fahrt mit dem nächsten Bus.
Doch vor 38 Jahren hättet ihr noch eine andere Möglichkeit gehabt, um in die Stadt zum Kino zu kommen. Nämlich eine Straßenbahn. Genau wie fast jede andere größere Stadt hatte Bremerhaven von 1908 bis 1982 eine Straßenbahnlinie. Nach 1982 hatte man sich jedoch entschieden, die Personenbeförderung komplett von Bussen übernehmen zu lassen.
Das Interessante ist jedoch, wie ich finde, dass du in Bremerhaven auf den Straßen immer wieder kleine Abschnitte von Schienen finden kannst. Außerdem könntest du dir eine der Straßenbahnen sogar noch live ansehen, denn sie wurde in Heinschenwalde abgestellt und trotzt dort der Natur. Damit wir die Straßenbahn jedoch auch in Bremerhaven nicht vergessen, hat man ihr ein Zeichen auf der Karlsburg Straße fast genau vorm Kino gesetzt. Dort verlaufen auf dem Weg zwei Schienen aus Stahl. Also haltet mal die Augen offen...
“Meine Skulpturen erzählen keine Geschichte. In Ihnen versteckt sich etwas Geheimnisvolles. Es ist nicht meine Aufgabe, es zu enthüllen, sondern die des Zuschauers, es zu entdecken.” Stephan Balkenhol.
Der Arm vor dem alten Eingang des Deutschen Schifffahrtsmuseum ist in der Tat geheimnisvoll. Diese riesige Holzskulptur von Stephan Balkenhol, einen zeitgenössischen Bildhauer, liegt dort schon so lange ich denken kann. Der Arm zählt zu den bekanntesten Werken von Balkenhol. Es gibt Fotos von mir, wie ich als kleine, fünfjährige Anni, in der riesigen Holzhand sitze, bevor wir dem Museum einen sonntäglichen Besuch abgestattet haben. Der Arm ist bestimmt gute drei Meter lang und 80 Zentimeter hoch, perfekt um auf ihm herumklettern und sich Seefahrergeschichten auszudenken. Denn wie Balkenhol sagte, sind seine Werke sind geheimnisvoll und der Betrachter selbst ist eingeladen dieses Geheimnis zu lüften. Und wenn du schon mal da bist, findest du vielleicht auch ein ganz besonderes Tattoo auf diesem riesigen Arm...
Die Sommerferien stehen vor der Tür und es zieht uns raus ans Wasser. Direkt auf dem Weg zum Weserstrandbad, am alten Vorhafen 2, zwischen Lotsenhaus und Radarturm, steht seit Langem schon ein ganz besonderes kleines Haus. Vielen Einheimischen und Touristen ist es bestimmt schon aufgefallen, doch als der Künstler Paul Ernst Wilke sich diesen Platz für sein kleines Sommerhaus ausgesucht hat, war dort am Deich bestimmt noch nicht so viel los wie heute. Aus Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Bremerhaven baute sich der Landschaftsmaler Wilke 1948 dort ein kleines Atelier. Doch auch noch lange nach seinem Tod können sich Künstler an seinem Atelier erfreuen und dort den Pinsel schwingen, wie es Wilke damals selbst getan hat.
Das kleine Haus wurde nach Wilkes Tod restauriert und seit 1985 leben und arbeiten dort Gastkünstler. Maler, Fotografen, Schriftsteller, Komponisten und Bildhauer verbringen dort meist zwei Monate, lassen sich von der Seestadt Bremerhaven inspirieren und präsentieren am Ende ihre Ergebnisse. Es ist mein persönliches Lieblingshaus in Bremerhaven, denn mir gefällt der Gedanke, wie viel Kreativität in diesen vier Wänden steckt und wenn ihr schon mal in Bremerhaven unterwegs seid, dann findet ihr vielleicht auch noch Spuren von Wilkes berühmter ersten Ehefrau.
Heute gucken wir uns etwas an, das mich schon seit meiner Kindheit beschäftigt. Jedes Mal, wenn wir in die Innenstadt gefahren sind, habe ich mich gefragt, was das eigentlich ist?
Auf der Columbusstraße, gleich hinter der Kennedybrücke, vor einem der neuen Hochschulgebäude, steht seit 1967 eine Äquatoruhr, besser bekannt als Sonnenuhr. Entworfen hat dieses geheimnisvolle Stück, der Bremerhavener Architekt Bodo Sturmheit. Gebaut wurde die Uhr von Lehrlingen der Kupferschmiede der Firma J.H. Kramer.2017 wurde die Äquatoruhr, inklusive ihre näherer Umgebung renoviert und seit dem gibt es dort eine Gedenktafel mit einem QR-Code. Dank diesm QR-Code habe ich nun endlich herausgefunden - nach fast 23 Jahren - was diese intressant aussehende Halbkugel zu bedeuten hat und wie sie funktioniert.
Vielleicht geht es euch ähnlich und ihr wolltet schon immer mal wissen, was es mit dieser Arbeit auf sich hat, dann packt euer Handy ein und spaziert in Richtung Innenstadt und findet heraus wie eine Äquatoruhr funktioniert.
Heute befinden wir uns auf dem Willy-Brandt-Platz, direkt an der Weser in Bremerhaven. Denn dort, auf dem großen Platz, zwischen dem Zoo und dem Wasser, steht ein wichtiges Stück Geschichte von Bremerhaven.
Auf einem hohen Sockel aus Granit schaut, seit 1986, eine Bronzestatue über die Weser hinaus in die weite Welt. Frank Verga, ein amerikanischer Künstler, ist der Bildhauer, der hinter dieser vierköpfigen Auswandererfamilie steht, die dort auf eine neue Zukunft blicken.
Über Bremerhavens Häfen wanderten unzählige von Menschen aus, auf der Suche nach einem neuen Leben. Viele dieser Lebensgeschichten können wir heute bei uns im Auswandererhaus verfolgen und wer weiß, vielleicht finden wird dort auch Verwandte, die diesen mutigen Schritt ebenfalls gewagt haben.
Ich bin jedes mal beeindruckt, wenn ich vor dieser Familie aus Bronze stehe und frage mich, wie es all den Menschen wohl ergangen ist, die über Bremerhaven eine neue Heimat gesucht haben. Außerdem ist dieses Denkmal immer noch aktuell, denn wie viele Menschen verlassen auch heute noch, aus den verschiedensten Gründen, ihre Heimat, in der Hoffnung woanders ein besseres Leben führen zu können…?
Also packt eure Familie, spaziert zu diesem Denkmal und schaut über die Weser in Richtung Horizont.
Heute begeben wir uns an einen Ort in Bremerhaven, den ich selber viel zu oft vergesse: unseren Bürgerpark.
Der Park alleine lädt schon zum spazierengehen, verweilen oder die Natur genießen ein, jedoch findest du dort auch allerhand Kunst.
Der Eingangsbereich spricht schon für sich, du erkennst ihn an einem riesigen Springbrunnen aus Stein und gleich dahinter, auf der rechten Seite, auf einer kleinen Wiese umgeben von Bäumen, ruht meine Lieblingsskulptur: (der) Torso.
Emilia Kaus, eine Künstlerin aus Bremen, die ihre Kunst oft im öffentlichen Raum präsentiert, ist die Erschafferin dieser Skulptur aus Granit. Die Arbeit ist aus dem Jahr 1981 und ungefähr 80 cm hoch. Die Künstlerin selbst beschreibt ihre Arbeit als Kontemplation. Das bedeutet so viel wie konzentriert-beschaulich oder in sich versunken. Auch ich finde diese Skulptur wirkt sehr in sich gekehrt, wie ein Mensch, der sich selbst eng umschließt und auf dieser grünen Wiese ruht. Doch wie es eben üblich in der Kunst ist, gibt es keine richtigen und falschen Ansichten.
Also statte der Skulptur doch selbst einen Besuch ab, vielleicht findest du im Bürgerpark auch noch mehr Kunst, über die es sich zu sprechen lohnt.
Sprühlack.
Graffitis sind das Aushängeschild für Kunst im öffentlichen Raum.
Viel wird über sie diskutiert. Einige finden sie sind sinnlose Schmierereien, ich gehöre zu denen, die sie für Kunst halten.
Die lange Oststraße im Fischereihafen lädt immer wieder Graffiti Künstler dazu ein, ihr Können zu Präsentieren und sich großflächig kreativ austoben zu können. In dieser Straße finden Wettbewerbe im Graffiti sprayen statt, es trifft sich dort das who is who der Szene und es wird nach Themen oder frei gesprüht.
Diese lange Wand, die eigentlich eine Rückseite einer Lagerhalle ist, befindet sich in einem ständigen Wandel. Jedes Mal, wenn ich dort vorbei laufe, finde ich ein neues Werk und bin fasziniert von dem Talent der Künstler! Die Motive dort reichen von bunt und schrill, bis düster und detailgetreu und das alles mit einer Sprühdose. Wenn das nicht beeindruckend ist, dann weiß ich auch nicht.
Also, nehmt euch die Zeit und lauft, nach einem Spaziergang durch den Fischereihafen, einmal abseits der Fischlokale, an dieser faszinierenden Wand vorbei.
Dieser riesige Gartenzwerg mit dem Titel Flaneur ist eine ca. vier Meter hohe Polyester Plastik von den Künstlern Hans Hemmert, Axel Lieber, Thomas A. Schmidt und Georg Zey.
Zusammen ergeben sie das Künstlerteam Inges Idee und arbeiten immer wieder zusammen, wenn es um Kunst im öffentlichen Raum geht. Wenn ihr nach Bremerhaven Wulsdorf kommt, könnt ihr ihn gar nicht übersehen. Dieser große Zwerg steht genau auf der Ecke Weserstaße/Lindenallee und läuft auf die Volksbank dort zu. Was er da möchte? Vielleicht Geld abheben? Ich weiß noch, wie er 2005 das erste Mal gezeigt wurde. Eingepackt in dunkelblauer Plastikfolie stand dieses riesige Gebilde vorher dort und meine Mama und ich haben eifrig überlegt, was sich darunter verstecken mag. Selbst nach seiner Enthüllung bietet dieser riesige Zwerg immer noch eine Anregung, um über ihn zu sprechen, zu diskutieren und sich Geschichten über ihn auszudenken. Der Künstler selbst erwähnten etwas über eine Anspielung der regionalen Bedeutung der genossenschaftlichen Banken. Auf jeden Fall ist dieser riesige Gartenzwerg ein Hingucker, den ihr auf einem Spaziergang durch Bremerhaven Wulsdorf nicht umgehen solltet.
Ich persönlich denke heute noch viel über diesen Zwerg nach.
Telefon: 0471 46838
Allgemeine Informationen
Atelier GOETHE45
Goethestraße 45
27576 Bremerhaven