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Die Sammlung

Zu den satzungsgemäßen Aufgaben des Kunstvereins Bremerhaven von 1886 gehört der Erwerb von Kunstgegenständen. Diese, für einen Kunstverein durchaus nicht übliche Aufgabe, ist bereits bei der Gründung des Vereins festgelegt worden. Sie hat auch heute noch ihre Berechtigung, da Bremerhaven über kein städtisches Kunstmuseum verfügt. Der Kunstverein nimmt die Sammlungsaufgabe stellvertretend für die Stadt wahr und hat in mehr als einhundert Jahren eine repräsentative Kunstsammlung angelegt, die einen Vergleich mit größeren öffentlichen Sammlungen nicht zu scheuen braucht.

Den Grundstock bildete ein Vermächtnis aus Bremen. Die Gattin des Bremer Honorarkonsuls Edwin Adalbert Oelrich überlies dem Kunstverein Bremerhaven im Jahre 1908 34 Gemälde, darunter Werke so bedeutender Künstler des 19. Jahrhunderts wie Carl Maria Nikolaus Hummel, Wilhem de Gruyter oder Oswald Achenbach.

Diese Qualität und die internationale Ausrichtung des Nachlasses gaben die weitere Sammlungstätigkeit des Vereins vor. Neben Werken regionaler Künstler erwarb und sammelt der Verein auch Arbeiten der zeitgenössischen deutschen und internationalen Kunst. Von den älteren Werken ging leider ein Teil während des Zweiten Weltkrieges verloren. Aus der Zwischenkriegszeit blieben jedoch unter anderem Bilder von Otto Modersohn oder so bemerkenswerte Ankäufe wie ein Bild von Dora Bromberger erhalten. Der Bestand von Arbeiten Worpsweder Künstler konnte später durch Ankäufe erweitert werden. Bilder von Paula Becker-Modersohn, Heinrich Vogeler oder Fritz Overbeck kamen so in die Sammlung.

Für eine kunsthistorisch umfassende Sammlungstätigkeit waren die finanziellen Spielräume allerdings immer zu knapp. Dennoch konnten die „Worpsweder“ nach 1945 mit Bildern von Richard Oelze, Hans Mayboden oder Albert Schiestel-Arding ergänzt werden. Mit einem Strukturbild von Karl Fred Dahmen kam ein weiterer wichtiger damaliger Zeitgenosse hinzu.

Mit dem Ende der informellen Malerei und vor dem Hintergrund der neuen Konkreten Kunst setzte Ende der sechziger Jahre wieder eine kontinuierliche Sammlungstätigkeit ein. Der Kunstverein erwarb Arbeiten aus dem Umfeld der Gruppe Zero: Gerhard von Graevenitz, Raimund Girke, Klaus Staudt, Raimer Jochims seien hier hervorgehoben.

Mit Werken einer Künstlergeneration, die nicht mehr so sehr in der Tradition der deutschen Vorkriegskunst stand, sondern eher von der amerikanischen Kunstszene beeinflusst war, setzte der Verein seine Sammlungstätigkeit der 1970er und 1980er Jahren fort. Er kaufte Werke von Franz Erhard Walther, Ulrich Rückriem, Jürgen Partenheimer, Gerhard Richter und Blinky Palermo. Auch der Ankauf eines Bildes von Friedemann v. Stockhausen fiel in diese Zeit.

Während viele Museen den Ankauf junger Künstler mit Rücksicht auf ihr Publikum nicht wagen konnten, musste der Kunstverein in seiner Geschichte immer versucht sein, schon frühzeitig qualitätvolle junge Künstler zu erkennen und deren Werke zu erwerben, die finanziell erschwinglich und gleichwohl beispielhaft für die zeitgenössische Kunst waren. Der Versuch fällt zusammen mit dem Anspruch, den Mitgliedern des Kunstvereins die jeweils aktuellen Positionen der Kunst zu zeigen. In dieser Intention sind in den letzten Jahren Skulpturen und Bilder von Stephan Balkenhol, Karin Kneffel, Henk Visch, Norbert Schwontkowski oder Andreas Slominski angekauft worden. Als Beispiele für noch jüngere Positionen seien Gregor Schneider oder Ceal Floyer genannt.

Der Öffentlichkeit blieb diese mehr als 100 Jahre währende Sammlungstätigkeit lange Zeit weitgehend verborgen. Erst in jüngerer Zeit konnten die Ergebnisse dem Publikum zugänglich gemacht werden. Seit dem 2. März 2008 präsentiert der Kunstverein Einzelarbeiten und Werkgruppen aus der Sammlung in wechselnder Zusammenstellung im eigens für diesen Zweck errichteten Kunstmuseum Bremerhaven.

Telefon: 0471 46838
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